Was ist Ju-Jutsu?
Das Ju-Jutsu ist ein realistisches, waffenloses Selbstverteidigungssystem. Neben den Grundelementen, Bewegungsformen, Falltechniken, Abwehrtechniken, Schlägen und Tritten sind ebenso Wurf- und Hebeltechniken der unterschiedlichsten Form, sowie Techniken für eine Auseinandersetzung am Boden, im Ju-Jutsu vertreten.
Altbewährte Erkenntnisse vieler Kampfsportarten, aber auch neue Aspekte unter dem Grundsatz "aus der Praxis für die Praxis" sind im Ju-Jutsu zu einer modernen und effektiven Selbstverteidigung zusammengeschmolzen, die auch bei der Polizei und der Justiz weit verbreitet ist und dort zum offiziellen Ausbildungsprogramm gehört. Ju-Jutsu ist eine Sportart mit vielseitigen körperlichen und geistigen Anforderungen und fördert die harmonische Entwicklung des Menschen. Ju-Jutsu beinhaltet psychologische und präventive Gedanken ohne körperliche Gewalt und ist wegen seiner defensiven Grundhaltung und der Ausrichtung seiner Bewegungsformen auf die Selbstverteidigung dafür in besonderem Maße geeignet. Ju-Jutsu bietet gleichermaßen Selbstverteidigung und Kampfsport, ist leicht erlernbar und von jedermann anwendbar und bietet vom Breitensport bis Spitzensport für jeden etwas.
Selbstverteidigung mit Tradition
Das neue System
In der jüngeren Zeit sind nicht nur die Angriffe raffinierter, vielfältiger, brutaler und wesentlich gefährlicher geworden, sondern auch eine erheblich höhere Gewaltbereitschaft der Täter und eine große Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Opfer kommen hinzu. Hier gilt es, dem ein Selbstverteidigungssystem entgegenzusetzen, das leicht erlernbar ist, von Personen jeden Alters und Geschlechts angewendet werden kann und optimale Wirkung erzielt. Im Ju-Jutsu sind altbewährte Erkenntnisse vieler Kampfsportarten, aber auch neue Erkenntnisse unter dem Grundsatz „aus der Praxis für die Praxis" zu einer modernen und sehr effektiven Selbstverteidigung zusammengeführt. Weil auch die Sicherheitsbehörden erkannt haben, dass Ju-Jutsu sehr praxisnah und wirkungsvoll ist, wurde es bei den Polizeien der Länder und des Bundes dienstliches Ausbildungsfach. Damit ein Selbstverteidigungssystem auch modern und zeitgemäß bleibt, muss es sich weiterentwickeln und immer den Gegebenheiten und seinem Umfeld anpassen. Aus diesem Grund wurde das Ju-Jutsu im Jahr 2000 überarbeitet, es wurden zusätzlich Techniken aus Kick- bzw. Thaiboxen und Ringen, sowie Techniken aus den philippinischen Kampfkünsten aufgenommen. Die Messer- und Stockabwehr wurde hauptsächlich den philippinischen Kampfkünsten entnommen und die vorhandenen Messer- und Stocktechniken zu erweitern und effektiver zu machen. Aus jedem Kampfsport bzw. jeder Kampfkunst werden die effektivsten Techniken zur Selbstverteidigung verwendet. So sagt man den Ju-Jutsukas nach, dass sie die Zehnkämpfer der Kampfkünste sind.
Prinzipien
Das Ju-Jutsu beinhaltet mehr, als der Name allein erkennen lässt. „Ju" bedeutet „sanft", d.h. ausweichen, anpassen, nachgeben. „Jutsu" bedeutet „Kunst oder Kunstgriff". Ju-Jutsu ist also die Kunst, durch Ausweichen oder Nachgeben die Kraft des Angreifers zu nutzen und ihn damit zu besiegen. Falls erforderlich, kann ein Angriff aber auch in direkter Form, z. B. durch Atemi (Schock)-Techniken abgewehrt werden. Über allen Verteidigungstechniken steht das „ökonomische Prinzip", also „mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Nutzen zu erzielen". Alle Verteidigungstechniken können in weicher oder harter Form mit vielen Zwischenstufen nach dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit angewandt werden. Sollen die Techniken voll wirksam werden, müssen ihre Prinzipien beachtet werden. „Wirksamkeit" heißt nicht Kraft oder Gewalt, sondern richtige Anwendung und Ausführung der Technik. Nur so ist es auch Kleineren oder Schwächeren möglich, sich gegen stärkere Angreifer erfolgreich zu verteidigen.